Einzelspitze, Doppelspitze oder Fremdmanagement – der Trend geht hin zu Geschwisterteams an der Sitze von Familienunternehmen. Verantwortung wird auf zwei oder mehr Schultern verteilt. Wenn die Geschwister ein kollegiales Team bilden, macht eine Doppel- oder Mehrfachspitze Sinn.
Bei einer Doppelspitze wird die Geschäftsführungsverantwortung auf zwei Geschwister oder Cousins verteilt. Beide halten jeweils die Hälfte der Gesellschaftsanteile. Sie entscheiden gemeinsam über den Erfolg und Misserfolg ihres Familienunternehmens. Beide als Team zusammengeschweißt können mehr erreichen als einer allein. Fällt einer aus, ist die Geschäftsführung weiterhin stabil besetzt. Sie können innovativer und durchsetzungsfähiger sein als einzelgängerische Geschäftsführer.
Doch freut sich der eine nicht, wenn der andere ein Tor schießt, ist neidisch und findet, dass der Leistungsbeitrag des anderen viel zu gering ist als der eigene, kann Streit die Folge sein. Diskussionen über das Für und Wider einer Sachentscheidung führen dann zu Schuldzuweisungen und gefährlichem Sillstand. Beide investieren dann mehr in den Machtkampf als in die Unternehmensführung.
Damit Geschwister oder Cousins an der Spitze ihres Familienunternehmens ein kollegiales Team bilden, sind ein paar Tipps zu berücksichtigen. Schon der Übergeber kann Geschwistern im Kindesalter bewusst machen, dass sie es später nur gemeinsam schaffen.
Diese Tipps sind Bestandteil einer Familienverfassung, die Anker für Familienfriede und Kompass für Unternehmenswachstum ist.
Veröffentlicht am 6. Juni 2019 in Die Presse