Konfliktmanagement auf Arabisch

alexander • 19. April 2018

Gemeinsame Konfliktlösungsstrategien gehören zu den erfolgskritischen Kompetenzen einer Unternehmerfamilie. Zwei Aspekte sind dabei von zentraler Bedeutung.

Zum fünften Mal fand der Family Business Council-Gulf Annual Summit in Dubai statt. Ich war zum zweiten Mal dabei und habe einen Workshop zum Thema „Konfliktmanagement“ moderiert.

Workshop auf Basis eines konkreten Falls

Zusammen mit 15 Familienunternehmerinnen und Familienunternehmern aus der Golf-Region sind wir der Frage nachgegangen, wie eine fiktive arabische Unternehmerfamilie mit vier Kindern aus zwei Ehen Konflikte beilegen kann. Der älteste und der jüngste Bruder streiten über die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Die Tochter ist enttäuscht, weil ihr Vater keine Managementposition für sie vorsah. Der mittlere Bruder möchte seine Anteile verkaufen, da er seinen Lebensstandard im Ausland absichern möchte.


Unterschiedliche Konflikte strukturieren und mit Hilfe eines Rasters Lösungen erarbeiten

Im ersten Schritt wurden die individuellen Positionen und dahinter liegenden Interessen und Bedürfnisse der vier Geschwister interaktiv analysiert. Auf dieser Basis haben wir anhand von sechs Konflikttypen die komplizierte Situation strukturiert und aus dem Blick eines jeden Einzelnen Lösungsoptionen erarbeitet. Im Anschluss diskutierten wir, inwiefern eine gemeinsamer Konsens möglich wäre und welche Bedingungen dafür erfüllt sein müssten. Die genutzten Konflikttypen sind:

  • Wertekonflikte
  • Sachkonflikte
  • Prozesskonflikte
  • Informationskonflikte
  • Strukturkonflikte
  • Beziehungskonflikte

Die Teilnehmer wurden in dem Workshop durch einen typischen Mediationsprozess geführt

Aus dem Blickwinkel der Teilnehmer ergaben sich zentrale Lösungsaspekte für die Konflikte zwischen den vier Geschwistern durch

  • das Schaffen von Transparenz durch regelmäßige Reportings und Meetings,
  • die Etablierung einer neuen Governance, die zur Situation der Geschwister passte, zum Beispiel das Zusammenführen bisher getrennter Gremien, die Etablierung klarer Aufgaben- und Entscheidungsverteilung, die Definition von Ausschüttungs- und Nachfolgeregelungen,
  • die offene und ehrliche Reflexion über ihr individuelles Verhältnis zum verstorbenen Vater.

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